Afrikanische Pferdepest

Schemazeichnung eines Virions der Gattung Orbivirus Die Afrikanische Pferdepest oder „African Horse Sickness“ kurz „AHS“ ist eine virale Infektionskrankheit, die Pferde, Zebras und Esel befällt. Sie gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Der Erreger ist das besonders resistente Afrikanische Pferdepestvirus bzw. „African horse sickness virus“ (AHSV), das sogar bei kühler Witterung im Freien mehrere Jahre überleben kann. Dabei handelt es sich um ein unbehülltes, doppelstrangiges RNA-Virus der Gattung „Orbivirus“ aus der Familie der „Reoviridae“.
Die Krankheit wird durch blutsaugende Insekten wie Mücken übertragen. Saugt die Mücke das Blut von einem bereits infizierten Tier, gelangen die Viren in die Speicheldrüse der Mücke. Bei der nächsten Nahrungsaufnahme überträgt die Mücke die Viren dann auf das nächste Tier.
Zebras und Esel gelten dabei als Erregerwirte bzw. Reservoirwirte in denen das Virus überlebt und sich vermehrt, da sie längere Zeit infiziert sein können, ohne schwer zu erkranken. Bei Pferden dagegen nimmt die Erkrankung oft einen schweren Verlauf und endet in den meisten Fällen tödlich.
Die Afrikanische Pferdepest äußert sich in vier klassischen Formen:
Die „perakute oder pulmonale“ Form hat eine relativ kurze Inkubationszeit von nur drei bis fünf Tagen. Danach bekommt das Pferd hohes Fieber von ca. 40 – 41°C, es hustet, schaumiger Ausfluss läuft aus der Nase und es leidet an Atemnot. Bei dieser Krankheitsform beträgt die Sterblichkeitsrate bis zu 95%! Bei der „subakuten, oedematösen kardialen“ Form beträgt die Inkubationszeit sieben bis vierzehn Tage. Dann kündigt sich die Krankheit ebenfalls mit Fieber bis 40°C an. Es entstehen Schwellungen an Kopf und Hals, Haut und Schleimhäute verfärben sich blau-rot auf Grund des geringen Sauerstoffgehaltes im Blut und auf Schleimhäuten und den Augen treten Blutungen auf. Die Hälfte der erkranken Pferde stirbt nach vier bis acht Tagen an Herzversagen.
Die „akute oder gemischte“ Verlaufsform der Pferdepest ist meist nur pathologisch als solche erkennbar.
Das „Pferdepestfieber“ schließlich ist die mildeste Verlaufsform der Krankheit. Die Inkubationszeit schwankt zwischen fünf und vierzehn Tagen. Die Krankheit äußert sich in diesem Fall durch eine Fieberperiode von fünf bis acht Tagen. Hat das Pferd das Fieber überwunden, erholt es sich danach meistens wieder vollständig. Vor allem weniger empfängliche Tiere wie Esel und geimpfte Tiere haben eine gute Überlebenschance.
Um der Krankheit vorzubeugen, kann man nur die Insekten bekämpfen, versuchen die Pferde vor Insekten zu schützen oder an dem Tier durch eine aktive Immunisierung Impfungen durchführen.
Es gibt keine virusspezifische Therapie, daher bleibt nur, um die Infektionskette zu unterbrechen, eine sofortige Quarantäne und anschließende Tötung der erkrankten Tiere.

Bild: (Schemazeichnung eines Virions der Gattung Orbivirus ) ViralZone, SIB Swiss Institute of Bioinformatics, see https://viralzone.expasy.org/ bottom right and Commons:Deletion requests/Files uploaded by Ernsts., CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons


Anzeige