Der Huf

Das Zehenendorgan eines Pferdes wird als Huf bezeichnet. Es ist ein Horngebilde dass das Zehenendglied umschließt. Beim Menschen würde der Huf dem Zehennagel entsprechen. Er ist eine stark verhornte äußere Epidermis und sehr pflegeintensiv.
Es heißt: „Ein Pferd ist so viel wert, wie seine Hufe“
Beim heutigen Hauspferd, das nicht mehr frei in der Natur herum streift, sondern im Dienste des Menschen steht und diverse Arbeiten zu verrichten hat, ist es um so wichtiger dieses lebensnotwendige Organ, das die ganze Last des Körpers und eines Reiters zu tragen hat, penibel auf eventuelle Schäden, Fehlstellungen oder Krankheiten zu untersuchen und zu pflegen.
Tägliches Hufe auskratzen ist Pflicht, um zu kontrollieren, wie es um die Gesundheit des Hufes und somit des Pferdes bestellt ist.
Der Huf muss nicht nur das Gewicht von Pferd und Reiter tragen, sondern auch bei jedem Schritt oder Sprung die Stöße abfedern, Frost und Hitze trotzen, unempfindlich gegen feuchte, matschige oder steinige Böden sein, sowie aus vollem Lauf stoppen können.
Bleibende Schäden an den Gelenken kann nur ein gesunder Huf verhindern. Bei Belastung verstärkt der Huf sogar die Durchblutung des Zehenendorgans. Nicht umsonst heißt es in Reiterkreisen: „Ohne Huf – kein Pferd!“
Der vordere Teil des Hufes ist relativ starr und fest, während der hintere Teil flexibler und weicher ist, als man annehmen möchte, hält man so einen Pferdehuf in der Hand. Und genau dieser weiche Teil ist es, der für die Stoßbrechung bei jedem Schritt und Tritt zuständig ist.
Zum Skelett des gesamten Hufes zählt man nicht nur das vom Huf umgebene Hufbein und Strahlbein, sondern auch das darüber liegende Kronbein.
Das Strahlkissen an der hinteren, weicheren Seite des Hufes schützt die darunter liegenden Zehengefäße und die Beugesehne.
Betrachtet man den Huf von unten, erkennt man von außen nach innen die dicke Hufwand, die den Huf seitlich umfasst, die harte Hufsohle und den weichen Hufstrahl. Eine weiße Linie trennt Hufwand und Sohle voneinander und gibt dem Hufschmied zu erkennen, wo er die Nägel einschlagen kann, ohne das Pferd zu verletzen. Die mittlere und die seitlichen Strahlfurchen dürfen vor und nach jedem Ritt oder Arbeitsgang besonders gründlich ausgekratzt und gesäubert werden.
Die Vorderhufe unterscheiden sich in ihrer Form etwas von den hinteren Hufen, da sie in der Gangmechanik unterschiedliche Funktionen ausüben. Während die Vorderhufe eher etwas rundlich aussehen, weisen die hinteren Hufe eine ovalere Form auf. Das liegt daran, dass das Pferd die vorderen Gliedmaßen zum Stützen und Abrollen benutzt, während es die hinteren Gliedmaßen zum Abdrücken und zur Schuberzeugung einsetzt. Pferde haben also einen „Heckantrieb“.
Außerdem haben die Hufe die Eigenschaft, bei jeder Bewegung Blut aus den Beinen zurück zum Herzen zu pumpen, was eine unterstützende Wirkung für den Blutkreislauf hat. Deshalb spricht man von den Hufen auch gerne von den „vier zusätzlichen Herzen des Pferdes“.

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