Kaltblut
Bis das Zeitalter der modernen Industrialisierung begann und für jede schwere Arbeit neu erfundene
Maschinen zum Einsatz kamen, ist das Kaltblut als gutmütiges Kraftpaket besonders in der Landwirtschaft
unverzichtbar gewesen.
In einer Zeit, in der man sich Pferde hielt, damit sie einen bei der täglichen Arbeit unterstützten,
legte man bei der Zucht eher das Augenmerk auf Größe, Ausdauer, Kraft und ein gutmütiges, geduldiges Wesen.
Kaltblüter zeichnen sich durch ein hohes Körpergewicht aus und werden auch heute noch als schwere Zug- oder
Rückepferde eingesetzt.
Besonders in Gegenden, in denen man mit schweren Maschinen nicht weiterkommt oder weil sie aus
Naturschutzgründen nicht erlaubt sind, weil sie den Boden zerstören könnten, kommen schwere Kaltblüter
wieder verstärkt zum Einsatz.
Ein Kaltblut erkennt man sofort: es sind große, beeindruckende Kraftpakete, die man bedenkenlos
vor schwere Wagen und Kutschen spannen kann.
Die bekanntesten Kaltblutrassen sind wohl der französische Percheron, der Ardenner, der auch eine der
ältesten Kaltblutrassen ist, der Belgier, das Shire Horse und das Clydesdale.
Letzteres hat sich bisweilen auch den ein oder anderen moderneren Job ergattern können.
Clydesdales arbeiten heute auch als Schauspieler in Werbefilmen, übernehmen wichtige Aufgaben bei
königlichen Paraden oder schlüpfen in die Rolle eines Schlachtrosses bei modernen Ritterspielen.
Kaltblüter gelten, je nach Rasse leicht variierend, als willig, freundlich, ausgeglichen, gutmütig,
robust, ruhig, können trotz des massigen Körpers aber auch agil und lebhaft sein, genügsam,
unempfindlich, ausdauernd, arbeitswillig, sehr kräftig und geduldig.
Foto: Percheron, französische Kaltblutrasse
BS Thurner Hof, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Foto: Clydesdale als Schlachtross bei Ritterspielen
David Ball, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons