Fellpflege

Bei der Fellpflege wird nicht nur Schmutz entfernt, sondern auch die Muskeln massiert, die Durchblutung gefördert und nicht zuletzt die Bindung zu seinem Pferd vertieft. Um das Fell zu putzen steht eine Vielzahl an Striegeln, Bürsten und Kämmen bereit, für jede Art von Verschmutzung, die sich auf so einem Pferdekörper festsetzen kann. Denn wenn ein Pferd keinen Kontakt zu Artgenossen hat, die bei der Fellpflege behilflich sein könnten oder sie getrennt voneinander in Boxen untergebracht sind, muß der Mensch ihm dabei behilflich sein.
Zum Putzen holt man das Pferd aus seiner Box und bindet es am Putzplatz an. Man steht immer seitlich zum Pferd und putzt es am besten von vorne nach hinten. Groben Schmutz entfernt man mit einem Zackenstriegel und auch der Gummistriegel ist hilfreich dabei, Haare zu lösen und tiefer sitzenden Schmutz an die Oberfläche zu befördern. Den Zackenstriegel führt man vorsichtig und nicht zu grob in Wuchsrichtung über das Fell, während man mit dem Gummistriegel kreisende Bewegungen macht. Die gelösten Partikel entfernt man mit einer groben Wurzelbürste und arbeitet mit der weicheren Kardätsche nach. Striegel klopft man zwischendurch immer wieder aus, die Bürsten und die Kardätsche streift man am Nadelstriegel ab. Während dem Putzen ruhig immer die freie Hand am Pferd behalten. Die Beine werden mit einer Wurzelbürste  gesäubert und auch den Kopf kann man mit einer kleineren, weicheren Bürste streicheln.
Beim Putzen immer im Kopf behalten, daß das Pferd kein verstaubter, alter Teppich ist, den es kräftig auszuklopfen gilt, sondern ein fühlendes Lebewesen, das man beim Putzen ruhig auch mal ein bißchen streicheln und massieren darf. Viele Pferde zeigen einem sogar die Stellen, an denen sie gerne gekrault werden oder wo sie lieber nicht so doll angefasst werden möchten.
Augen und Nüstern wischt man mit zwei verschiedenen Schwämmchen aus, wenn es nötig ist und auch den After, die haarlose Haut unter der Schweifrübe und die Genitalien werden mit einem separaten Schwamm gesäubert.
Für die Mähne und den Schweif gibt es Kämme und Bürsten mit denen man die dicken Haare glattbürstet. Man kann sich auch die Mühe machen und beim Schweif jedes Haar einzeln mit der Hand verlesen aber mit einer Bürste geht das wesentlich schneller. Beim Bürsten immer von unten anfangen und sich langsam nach oben zum Ansatz hochbürsten und dabei immer die Haare etwas festhalten, damit es nicht ziept und zu viele Haare heraus gerissen werden.
Ganz Gründliche geben dem Fell ihres Vierbeiners mit einem Handtuch noch den letzten Schliff, bevor es an die Hufe geht. Die Hufe werden von außen mit einer Hufbürste bis zum Kronenrand abgebürstet und für die Unterseiten nimmt man den Hufauskratzer mit integrierter Bürste zur Hand und säubert Trittfläche und Strahlrillen behutsam immer von innen nach außen von eingetretenem Schmutz. Mit der kleinen Bürste wird der gelöste Dreck abgebürstet.
So ordentlich gestriegelt und gebürstet, darf man jetzt ans Satteln denken. Trotzdem vorsichtshalber zur Kontrolle mit der flachen Hand nochmal über Sattel- und Gurtlage streichen, ob das Fell auch ja glatt anliegt und man keine Stelle übersehen hat, die nachher beim Reiten zu schmerzhaften Druckstellen führen könnte.

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