Zuchtgeschichte:

Durch die Mauren, die lange Zeit in Spanien regierten und die Kreuzritter, die von ihren Kreuzzügen natürlich auch erbeutete Pferde mitbrachten, waren orientalische Pferde schon früh in Europa bekannt und begehrt. Auch Napoleon hegte eine Vorliebe für arabische Hengste, die er von einem Feldzug aus Ägypten mitgebracht hatte und förderte die Zucht in seinem Gestüt „Pompadour“. Der Direktor dieses Gestüts guckte sich die Idee, Englische Vollblüter mit arabischen Pferden zu kreuzen bei dem Pfälzer Herzog Christian IV. ab, der zu dieser Zeit bereits in Zweibrücken eine erfolgreiche Anglo-Arabische Zucht betrieb. Die Franzosen beschlagnahmten nicht nur die Idee sondern auch kurzerhand die Pferde und führten die Anglo-Araber-Zucht im großen Stil zu Hause weiter. Bereits damals (Mitte 19. Jahrhundert)war das Ziel der Zucht die Vorzüge beider Ursprungsrassen miteinander zu verschmelzen und ein hochedles, schnelles Sportpferd zu erschaffen. Bei der Zucht sind nur Anglo-Araber, Arabische und Englische Vollblüter zugelassen. Will man sein Pferd ins Stutbuch der Anglo-Araber eintragen lassen, muss es mindestens 25% arabische Vorfahren in der vierten Ahnenreihe vorweisen können. Da der Anglo-Araber auf Leistung gezüchtet wird, hat er manchmal kleine Stellungsfehler. Trotzdem ist das Galoppier- und Springvermögen ausgeprägt und die Gänge sind immer raumgreifend und flach. Als eine Untergruppe des Anglo-Arabers existiert noch das Anglo-Arabische Vollblut. Diese Pferde zeichnen sich dadurch aus, daß ihre Vorfahren ausschließlich Arabische oder Englische Vollblüter waren. Von diesen Pferden gibt es in Reinzucht nur sehr wenige.

Foto: Anglo-Araber
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