Appaloosa
Kurzbeschreibung
Alternativname: Palouse horse
Art: Warmblut
Typ: Westernpferd
Ursprung: Nordamerika, Palouse-Prärie, Idaho
Zuchtgebiet: hauptsächlich USA
Verbreitung: weltweit
Stockmaß: ca. 142 - 165 cm
Gewicht: ca. 430 - 570 kg
Farben: alle mit charakteristischer Schabrackenzeichnung, außer Plattenschecken als da wären:
Schabrackentiger mit und ohne Flecken, Schneeflocke, Roan, Frost, Leopard/Volltiger,
Near Leopard, Few Spot/Weißgeborener, Snowcap
Einsatzgebiet: Reit- und Fahrpferd, Freizeitpferd, Sportpferd, Westernpferd, Familienpferd
Exterieur: Der Appaloosa ist zwar eine Farbzucht, trotzdem wird bei der Zucht viel Wert auf das
Gebäude gelegt. Als enger Verwandter des Quarter Horse ist es ebenfalls schnell und wendig
und somit das ideale Westernpferd.
Kopf: klein mit großen „Menschanaugen“ und gerader Nasenlinie
Hals: hoch angesetzt, lang und kräftig, dabei aber nicht zu wuchtig
Schulter: lang, schräg und gut bemuskelt
Wiederrist: weit in den Rücken hineinreichend, dabei aber nicht zu hoch
Rumpf: athletisch in quadratischem Rahmen mit breiter Brust
Rücken: kurz und kräftig
Kruppe: lang und schräg abfallend und gut bemuskelt
Gliedmaßen: kräftiges Fundament mit kurzen Röhrbeinen
Hufe: gesund, gestreift mit dunklem Kronenrand
Interieur: ausdauernd, leistungsbereit, menschenbezogen, ruhig, gelassen, lernwillig
Rassebedingte Besonderheiten: Typisch für den Appaloosa sind das „Menschenauge“, gestreifte Hufe
und gefleckte Haut. Aufgrund der hellen Hautstellen neigt der Appaloosa
an diesen Stellen zu Sonnenbrand und auch periodisch auftretende
Augenentzündungen sind leider typisch.
Zu allem Überfluß treten beim Appalooser auch oft Gendefekte auf wie
Equine Maligne Hyperthermie (ECVM),
Hyperkaliämische Periodische Paralyse
(HYPP) und Polysaccharid Storage Myopathy (PSSM).
Zuchtgeschichte:
Der nordamerikanische Indianerstamm der „Nez Percé“ war als einziger Indianerstamm dafür bekannt,
eine systematische Pferdezucht betrieben zu haben. Sie lebten in der Palouse-Prärei in Idaho und
züchteten bunt getupfte Pferde.
Von der namentlichen Ableitung des Zuchtgebietes hat der Appaloosa seinen Namen.
Im Jahre 1877 versuchte der gesamte Stamm mit all seinem Hab und Gut und natürlich auch mit allen
seinen Pferden der Vernichtung durch den weißen Mann in einer legendären Flucht zu entkommen,
was ihnen trauriger weise nicht gelang.
Auf dem anstrengenden und kräftezehrenden Treck verloren viele Nez Percé und ein Großteil der Pferde
ihr Leben.
Es wurde versucht, die kleine, übrig gebliebene Population zu erhalten und aus den wenigen Beständen
der überlebenden Tiere entwickelte man ab 1938 eine neue Zuchtpopulation, die am Ende des 20. Jahrhunderts
wieder auf stattliche 500.000 Tiere angewachsen war.
Der Appaloosa gehört heute zusammen mit dem Quarter Horse und dem Paint Horse zu den beliebtesten
Pferderasse der USA und findet auch im Rest der Welt viele Freunde.
1975 kamen die ersten Appaloosa auch nach Deutschland.
Ihre Spur verlor sich zunächst, da es nur vereinzelte Pferde waren, die man nicht richtig einzuordnen wußte.
Aber drei Jahre später fasste eine kleine Gruppe von Pferdefreunden und Appaloosa-Bewunderern den Entschluß,
einen Verein zu gründen, der es sich zur Aufgabe machte, die in der BRD vorhanden Exemplare zu erfassen,
die Appaloosa-Freunde und –Züchter zu informieren und deren Interessen zu vertreten,
die Rasse bekannt zu machen und möglichst bald eine Anerkennung eines eigenständigen Zuchtverbandes
in Deutschland zu erlangen.
Heute wird die Rasse in Deutschland vom „Appaloosa Horse Club Germany“ betreut.
Die Verwaltung des Zuchtbuches in Nordamerika obliegt dem “Appaloosa Horse Club“ mit Sitz in Moscow,
Idaho, wo auch ein großes Informationszentrum entstanden ist.
Foto: Appaloosa mit Varnish Roan-Zeichnung
jumpinghooves, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Foto: Appaloosa mit blauen Menschenaugen
bankerssilvermoon, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Foto: Nez Percé mit Appaloosa (Schabrackentiger) um 1895
Autor/-in unbekanntUnknown author, Public domain, via Wikimedia Commons
Foto: Appaloosa-Hengst mit typischer Blanket-Zeichnung
Darrell Dodds (license held by Appaloosas), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons