Ataxie


Störungen der normalen Bewegungsabläufe und der Körperhaltung eines Pferdes werden als „Ataxie“ bezeichnet, wenn sie nicht durch eine Verletzung oder Erkrankung verursacht, sondern durch eine Schädigung des Zentralnervensystems hervorgerufen wurden. Die Schädigungen äußern sich entweder in übersteigerten oder reduzierten Bewegungen der Gliedmaßen.
Es können grundsätzlich drei verschiedene Arten der Ataxie vorkommen: die spinale, die zerebrale und die zerebellare Ataxie.
Eine Schädigung im Kleinhirn kann die zerebellare Ataxie auslösen.
In Erkrankungen des Groß-, Zwischen- oder Mittelhirns findet sich die Ursache der zerebralen Ataxie.
Diese beiden Ataxien werden meist durch eine schwere Virusinfektion ausgelöst, z.B. das Equine Herpes-Virus (EHV-1). Aber auch Bakterien, Parasiten, schwere Kopfverletzungen oder Vergiftungen können der Auslöser sein.
Bei der spinalen Ataxie liegt eine indirekte Schädigung des Rückenmarks vor, wie sie zum Beispiel durch Verletzungen hervorgerufen werden, bei denen Blutergüsse auf den Wirbelkanal drücken. Auch arthritische Veränderungen der Wirbel können schuld sein, wenn diese anschwellen und so das Rückenmark verletzen. Alles was im Bereich der Halswirbel die Blutversorgung des Rückenmarks unterbricht oder stört, kann eine Ataxie auslösen.
Der Bewegungsablauf des erkrankten Pferdes ist insofern gestört, daß seine Bewegungen sehr unkoordiniert wirken, als wäre es betrunken. Es kann gar nicht mehr oder nur mit viel Mühe rückwärts oder abwärts gehen und hat auch Probleme bei engen Wendungen. Auf unebenem Boden stolpert oder stürzt es sogar und taumelt auch beim Führen an der Hand. Beschränkt sich die Ataxie nur auf die Hinterhand, lässt sich der Schweif gummiartig bewegen, wobei das Pferd keinen Widerstand leistet, was sich ein gesundes Pferd nicht so ohne weiteres gefallen lassen würde.

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