Bindehautentzündung
Eine Bindehautentzündung oder auch „Konjunktivitis“ beim Pferd kann zweierlei Ursachen haben. Entweder tritt sie als eigenständige Krankheit auf oder sie äußert sich als Begleiterscheinung einer anderen Krankheit, die es dann noch zu diagnostizieren gilt.
Eine entzündete Bindehaut beim Pferd tritt in der Regel an beiden Augen gleichzeitig auf. Ist nur ein Auge betroffen, ist wahrscheinlich eine mechanische Einwirkung wie ein Fremdkörper im Auge oder ein Insektenschicht Schuld an der Irritation. Ansonsten sind oft Erreger wie Bakterien, Viren und Pilze, aber auch allergische Reaktionen oder Reizungen durch Rauch, Staub, Kälte oder Zugluft die Ursache für eine beidseitige Bindehautentzündung.
Eine Bindehautentzündung kündigt sich durch Lichtempfindlichkeit und vermehrtes Blinzeln an. Die Schleimhaut des Auges, die normalerweise glatt, glänzend und leicht rosa schimmert, verfärbt sich rot, das Augenlid schwillt an und das Auge fängt an zu tränen, wobei die Tränenflüssigkeit klar bis weißlich aussieht und entweder dünnflüssig oder auch dickflüssig sein kann. Ist sie hingegen gelblich oder eiterig, wurde die Entzündung wahrscheinlich durch Bakterien verursacht. Ist der Tränenfluß sehr stark, kann es vorkommen, daß das gesamte Auge deswegen verklebt und das Pferd beginnt, sich den Kopf an allen möglichen Gegenständen zu reiben, wenn der Mensch nicht beim Saubermachen hilft.
Um die Augen des Pferdes zu schützen und vor weiterem Schaden zu bewahren, sollte beim ersten Anzeichen einer Bindehautentzündung der Tierarzt verständigt werden. Meist kann der Tierarzt durch eine genaue Untersuchung direkt erkennen was die Entzündung verursacht hat und ob sie eventuell auf das Vorhandensein einer Grunderkrankung wie Pferdehusten oder eine Pferdeinfluenza hinweist. Er (oder sie) wird das Pferd dann dementsprechend behandeln und therapieren. Keinesfalls sollte man selbst an dem Pferd herumdoktern, auch wenn es „nur“ ein tränendes Auge ist.
Bild: Bindehautentzündung bei einem Pferd in Agonie (nach 48 Stunden Evolution) mit Sommerenzephalitis
Lucyin, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons