Bosniak

Kurzbeschreibung

Bosnia Alternativname: Bosniake, Bosnisches Gebirgspferd
Art: keine Angaben
Typ: Gebirgspferd
Ursprung: Bosnien, Herzegowina
Zuchtgebiet: ehem. Jugoslawien, Deutschland
Verbreitung: ehem. Jugoslawien, Deutschland, sehr selten
Stockmaß: ca. 130 – 148 cm
Gewicht: keine Angaben

Farben: Schimmel, Falben, Isabellen, Füchse, Braune, Rappen

Einsatzgebiet: Säumer, Landwirtschaft, Reit-, Last- und Zugpferd

Exterieur: Der Bosniak ist ein typisches Gebirgspferd.
Kopf: mittelschwer mit breiter Stirn und großen Augen
Hals: kräftig mit üppiger Mähne
Schulter: schräg
Wiederrist: niedrig
Rumpf: gedrungen mit breiter Brust und kräftiger Rippenwölbung
Rücken: gerade, kurz und kräftig
Kruppe: abfallend mit tiefem Schweifansatz
Gliedmaßen: stämmig, leicht kuhhessig
Hufe: klein und hart

Interieur: robust, zäh, anspruchslos, ausdauernd, trittsicher, nervenstark, gut geeignet für Wander- und Distanzreiten

Rassebedingte Besonderheiten: keine Angaben

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Zuchtgeschichte:

Es wird vermutet, daß die Ahnenreihe dieser zähen Gebirgspferdchen auf den mittlerweile ausgerotteten Tarpan zurück geht, die westliche Form des Eurasischen Wildpferdes. Leider hielten es die Türken, die zeitweise den Balkan besetzt hatten, es im 14. bis zum 17. Jahrhundert für eine gute Idee, die Gebirgspferde mit Arabern zu „veredeln“. Das Ergebnis war, das die viel gelobte Robustheit der Bosniaken dadurch verloren ging und sie in diesem Zustand für die Bauern unbrauchbar geworden waren. 1933 unternahm man dann endlich wieder verstärkt Anstrengungen, den ursprünglichen, starken und robusten Typ zurück zu züchten. Die Hengste und Stuten mussten nun eine Leistungsprüfung absolvieren, um zur weiteren Zucht zugelassen zu werden. Die Prüfung bestand darin, ein Gewicht von 120 Kilo über eine Strecke von 16 Kilometern zu tragen. Das schnellste Pferd schaffte die Strecke in beeindruckenden 71 Minuten! Die Pferde wurden nun in Staatsgestüten gezüchtet, denn neben den Bauern, die gute Arbeitspferde schätzten, interessierte sich jetzt auch das Militär für die Tiere. Nach dem zweiten Weltkrieg, mit Beginn der Motorisierung erlosch das Interesse wieder und obwohl noch im Staatsgestüt „Borike“ versucht wurde, mit erstklassigen Tieren eine geregelte Zucht aufzubauen, zerschlug sich diese durch den Bosnienkrieg. Zum Glück wurden in den zwanzig Jahren davor über 3000 Tiere nach Deutschland importiert, wo gleich zwei Interessengemeinschaften entstanden, die sich um den Erhalt dieser Rasse bemühen, denn der Bestand ist sowohl in Deutschland als auch im restlichen Europa stark bedroht.



Foto: Bosniak
bs:Korisnik:Agan, Public domain, via Wikimedia Commons

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