Degenerative Suspensory Ligament Desmitis
VDie Degenerative Suspensory Ligament Desmitis, kurz „DSLD“ oder einfacher: „Fesselträgerentzündung“ ist eine bisher nur wenig erforschte Pferdekrankheit und bis heute leider nicht heilbar. Dabei handelt es sich um eine degenerative Entzündung des Fesselträgers beim Pferd.
Die Krankheit kann bei allen Pferderassen vorkommen und wurde bei US-amerikanischen Forschungen bei Pferden verschiedenster Altersgruppen nachgewiesen. Es wird vermutet, daß die Krankheit durch einen Gendefekt ausgelöst wird und somit erblich ist. Es gibt allerdings auch Fälle, bei denen die Krankheit nicht genetisch bedingt ist. Rennpferde beispielsweise können an DSLD erkranken bedingt durch die starke Belastung während eines Rennens oder beim Training, besonders, wenn der Fesselträger schon anderweitig Schaden genommen hat. Auch bei älteren Pferden und Zuchtstuten hat man die Krankheit bereits diagnostiziert.
Durch die Entzündung verkrüppelt mit der Zeit der Fesselträger des Pferdes und wird im Laufe der Jahre immer schlimmer. Betroffen sind meist beide Vorder- oder beide Hinterbeine. Irgendwie verändert sich durch DSLD ganz bestimmtes Zellgewebe, was zu einer dauerhaften Entzündung des Fesselträgers führt. Man nennt die Entzündung „degenerativ“ da sich das Gewebe zurückbildet.
Es wurden auch Fälle dokumentiert, bei denen sogar alle vier Gliedmaßen betroffen waren. Meist erkranken die Tiere in einem Alter von acht bis dreizehn Jahren und müssen in den darauffolgenden Jahren irgendwann unweigerlich eingeschläfert werden.
Da sich die Krankheit über einen längeren Zeitraum entwickelt, kann man verschiedene Stadien beobachten:
Im Anfangsstadium bleibt die Krankheit oft zunächst unbemerkt. Es gibt zwar Symptome wie Wesensveränderung, Rückenschmerzen oder allgemeine Steifheit, aber das könnten auch Anzeichen für andere Beschwerden sein, was eine zweifelsfreie Diagnose zu diesem Zeitpunkt extrem erschwert.
Im mittleren Stadium bemerkt man bei betroffenen Pferden, daß sie Schwierigkeiten haben auf drei Beinen zu stehen. Die Pferde zeigen außerdem eine zunehmende Steifheit, die sich bei etwas Bewegung allerdings wieder löst, weshalb man bei den Beschwerden oft eher auf eine Arthritis tippt.
Im fortgeschrittenen Stadium entdeckt man eine Verdickung des Fesselkopfes an den betroffenen Gliedmaßen. Manche Pferde beginnen dann zu Lahmen und bewegen sich allgemein nicht mehr sehr aktiv, was immer noch häufig unbemerkt bleibt.
Im Endstadium schließlich stehen betroffene Pferde in einer Schonhaltung und belasten nur noch die gesunden Beine. Manche Pferde haben dann bereits bei jeder noch so kleinen Belastung so große Schmerzen, daß sie gar nicht mehr stehen können und am liebsten nur noch liegen. Zwingt man sie zum Aufstehen, gelingt ihnen das nur noch mit sehr viel Mühe. Auch das Laufen ist mit einer sehr starken Lahmheit verbunden. Die Schwellungen an den Fesselköpfen sind jetzt deutlich dicker und man kann ein ausgeprägtes Absacken der Fesselung erkennen. Oft verlagern die Pferde ständig ihr Gewicht von einem Bein auf andere. Wenn die Hufbearbeitung kaum bis gar nicht mehr möglich ist, ist spätestens das der Moment, in dem die Halter entscheiden, ihr Pferd einzuschläfern.
So unerforscht wie die Krankheit bis heute noch ist, so unzureichend sind auch die Behandlungsmethoden. Tatsächlich gibt es keine sichere Behandlung für das Pferd. Man kann nur versuchen die Schmerzen zu lindern oder sogar ganz abzuschalten indem man einfach die schmerzleitenden Nerven durchtrennt aber geheilt wird das Pferd dadurch nicht.