Zuchtgeschichte:

Die stark regional geprägte Pferdezucht in Deutschland erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg tiefgreifende Veränderungen. Der Pferdebestand war durch den Krieg selbst und die spätere Überführung von vielen Pferden aus der damaligen sowjetischen Besatzungszone (später DDR) als Reparationszahlung in die Sowjetunion stark gesunken. Auch machte die einsetzende Motorisierung der Pferdezucht zunehmend Probleme, da die meisten Pferde ja als Arbeitspferde gehalten und gezüchtet wurden und es nun kaum noch Verwendung für sie gab. Anfang der 1970er entstand in der DDR eine Zentralstelle für Pferdezucht, die eine vereinheitlichte, exportorientierte Pferdezucht anstrebte. Das Ergebnis war das „Edle Warmblut der DDR“. Nach der Deutschen Einheit wurden in den neuen Bundesländern wieder neue, regionale Zuchten gegründet. Hier entstanden Rassen wie das „Mecklenburger Warmblut“, das „Brandenburger Warmblut“, das „Sachsen-Anhaltiner Warmblut“, das „Thüringer Warmblut“ und das „Sächsische Reitpferd“. Die Pferdezuchtverbände dieser Rassepferde beschlossen im Jahre 2003 sich zusammen zu schließen und ein gemeinsames Ursprungszuchtbuch zu eröffnen. Alle Fohlen aus diesen Zuchten, die ab dem Jahr 2003 geboren wurden, werden nun als „Deutsche Sportpferd“ eingetragen.

Foto: von Steinfurth (Nordlicht8) [CC BY-SA 3.0], vom Wikimedia Commons