Einschuss

Als „Einschuss“ bezeichnet man in der Pferdewelt eine sich diffus ausbreitende, eitrige Infektionserkrankung beim Pferd. Natürlich gibt es für diese Erkrankung auch ein „schlaues“ Wort: Es kommt aus dem altgriechischen und lautet „Phlegmone“, was sich auf Deutsch mit „Entzündung“ oder „Hitze“ übersetzten lässt.
Die Infektion befällt das Binde- und Stützgewebe der Weichteile. Erreger dieser Infektion sind meist β-hämolysierende Streptokokken, die durch kleine Hautverletzungen den Weg in den Körper finden. Von diesem Bakterium gibt es eine Vielzahl an Arten und Unterarten. Streptokokken sind in der Natur weit verbreitet. Einige Streptokokken sind harmlos und gehören der normalen „Bakteriengesellschaft“ an, die in und an Säugetieren siedelt, sowie an uns Menschen. Andere wiederum sind gefährlich, sind Eitererreger und können leichte bis schwere Erkrankungen auslösen wie beispielsweise eine Blutvergiftung.
Die β-hämolysierenden Streptokokken lösen Phlegmone aus, die sich in und um Muskeln, im Bindegewebe und den Sehnen bilden. Sehr häufig sind die Gliedmaßen betroffen, wo sich dann eine flächige, überwärmte Hautrötung bildet. Die Entzündung der betroffenen Körperstelle bildet Eiter, breitet sich aus und ist mit Schmerzen und oft auch mit Fieber verbunden.
Die Erkrankung beeinträchtigt erheblich das Allgemeinbefinden des betroffenen Pferdes und wenn man sie nicht schnell genug entdeckt und behandelt, breitete sie sich immer weiter aus und zerstört so langsam aber sicher das befallenen Körpergewebe. Wird das Pferd nicht oder nur unzureichend behandelt, besteht die Gefahr einer lebensbedrohlichen Sepsis.
Der Tierarzt kann das Pferd medikamentös mit geeigneten Antibiotika behandeln. Bei fortgeschrittener Erkrankung, wenn sich die geröteten Hautstellen bereits schwarz verfärbt haben, kann eine chirurgische Wundbehandlung, bei der Eiter und abgestorbenes Gewebe entfernt werden, notwendig sein.

Bild: Streptococcus pneumoniae
Dr. Richard Facklam E-Mail: rrf2@cdc.gov, Public domain, via Wikimedia Commons