Faszienverklebung
Um zu verstehen, was bei einer Faszienverklebung passiert, muss man sich erst einmal eine Vorstellung davon machen, was so eine Faszie überhaupt ist.
Unter den Faszien versteht man die dünnen Hautschichten, die man im Allgemeinen als „Bindegewebe“ bezeichnet.
Sie durchdringen den ganzen Körper als ein umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk. Man findet sie nicht nur unter der Haut als oberflächliche und tiefe Hautfaszie, sondern auch als hochsensible Häute, den viszeralen Faszien aus elastischen Fasern, die als Aufhängung und Einbettung der inneren Organe dienen. Im Muskel beispielsweise, schlingen sich diese Faszien um die Muskelfasern.
Somit stehen alle Teile des Körpers durch die verschiedenen Faszien, die ebenfalls untereinander verknüpft sind, miteinander in Verbindung.
Sie sind wie ein elastisches Gitternetz, das dem Körper seine Form gibt, für Elastizität und Spannkraft sorgt und deren elastische Fasern Zug- und Druckkäfte weiterleitet.
Bei einem Pferd können einseitige oder abrupte Bewegungen genauso wie Bewegungsmangel dieses Gewebe schädigen. Wird das Fasziengewebe verletzt, können Verdickungen oder Risse entstehen. Manchmal werden sie so überdehnt, dass die vielen kleinen Fasern beim Zusammenziehen regelrecht miteinander verfilzen und verkleben, was für das Pferd sehr schmerzhaft werden kann. Da so eine Faszienverklebung keine äußerlich sichtbare Verletzung ist, muß das Pferd anderweitig den Menschen darauf aufmerksam machen, daß etwas nicht in Ordnung ist. Es fällt dann meist durch einen in sich gekehrten Blick, weite Nüstern und Widersetzlichkeiten beim Umgang auf, was alles Zeichen dafür sind, daß das Pferd gerade Schmerzen erleidet. Desweiteren sind Leistungsabfall und staksige, ungelenke Bewegungen zu beobachten.
Zum Glück sind geschädigte Faszien reversibel, was bedeutet, daß man sie „reparieren“ und in Ordnung bringen kann. Mit Massagen und anderen speziellen manuellen Techniken kann der Tierarzt oder ein speziell ausgebildeter Therapeut die Faszienverklebung relativ leicht lösen.