Freiberger

Kurzbeschreibung

Freiberger Alternativname: FM
Art: leichtes Kaltblut oder schweres Warmblut
Typ: keine Angaben
Ursprung: Franches-Montagnes (Jura) in der Schweiz im 15. Jahrhundert
Zuchtgebiet: Schweiz
Verbreitung: hauptsächlich in der Schweiz
Stockmaß: ca. 150 – 160 cm
Gewicht: keine Angaben

Farben: meist Braune und Füchse, selten Rappen und Schimmel, stichelhaarig (roan)

Einsatzgebiet: bevorzugtes Reitpferd der Schweizer Armee, Fahr- und Reitpferd

Exterieur: Freiberger werden heute je nach Zuchtziel in den Kategorien Freiberger, Basisfreiberger und Urfreiberger gezüchtet.
Kopf: edel und ausdrucksvoll
Hals: kräftig
Schulter: keine Angaben
Wiederrist: keine Angaben
Rumpf: kompakt und quadratisch
Rücken: kurz und tragfähig
Kruppe: keine Angaben
Gliedmaßen: keine Angaben
Hufe: keine Angaben

Interieur: gutmütig, arbeitswillig, vielseitig einsetzbar

Rassebedingte Besonderheiten: keine Angaben

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Zuchtgeschichte:

Der Urahn des ursprünglichen Freibergers ist das historische Jurapferd, eine sehr alte Rasse aus der Gegend des Bistums Basel. Bis ins 15. Jahrhundert kann die Zucht von Freibergern zurück verfolgt werden. Die Basis der gezielten Zucht sind allerdings orientalische und Comtois-Hengste. Das Ergebnis dieser Züchterischen Bemühungen war ein kräftiges und gedrungenes Pferd, das jahrhundertelang hoch geschätzt und in Armeen und der Landwirtschaft eingesetzt wurde.
Zu Kriegszeiten war der Freiberger zusammen mit allen anderen brauchbaren Rassen für den Militärdienst sehr gefragt. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts allerdings, setzte der Hauptabnehmer Frankreich mehr und mehr Pferde aus eigenen Zuchten ein und die Zucht des Freibergers kam fast zum Erliegen, da sie nicht mehr aus der Schweiz exportiert wurden. Also beschloß die Schweizer Regierung die Zucht zu fördern, um die Pferde in der eigenen Armee einzusetzen.
Allerdings hatte die Regierung ihre eigenen Vorstellungen, wie das ideale Militärpferd aussehen sollte und so nahm der Staat erheblichen Einfluß auf die Zucht. Das Ergebnis war ein Pferd, das sich mehr an die Bedürfnisse des Militärs orientierte und nicht mehr an die der Bauern. Für die Landarbeit waren die neuen Pferde bald kaum noch zu gebrauchen. Durch vielfaches Einkreuzen leichterer Rassen versuchte man ein Reit-, Post- und Wagenpferd zu bekommen. Solche Pferde ließen sich also nicht mehr vor einen schweren Pflug spannen. In einigen Regionen der Schweiz versuchten nun die Bauern ihrerseits eine Zucht von schwereren Arbeitspferden aufzubauen.
Sie benutzten dafür Rassen wie den Ardenner, den Percheron und tief gebaute Anglo-Normannen. Zwischendurch griffen sie immer wieder auf Comtois- Hengste und –Stuten zurück. Erst 1904 wurde die Zucht in zwei gleichberechtigte Kategorien eingeteilt. Die Züchter mussten sich jetzt für einen Typ entscheiden. Entweder sie züchteten das Kavallerie- und Artilleriepferd oder das Zugpferd mit Masse und Gang. 1921 wurde das Stammzuchtbuch für das Zugpferd eröffnet. Dabei handelt es sich um das Ursprungszuchtbuch des Freibergers. Bis 1950 hatte sich die Rasse in der gesamten Schweiz verbreitet und wurde aufgrund seiner vielseitigen Einsetzbarkeit zu einem bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Faktor in der Schweiz.



Foto: Freiberger
Haras national suisse HNS, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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