Gebirgspferd

Gebirgspferd Zu den Gebirgspferden und -ponys zählen in der Regel sehr alte Rassen, die sich im Gebirge selbst entwickelt haben und die nicht speziell vom Menschen für irgendwelche Zwecke gezüchtet wurden. Diese Rassen haben sich über Jahrhunderte an schwieriges Gelände gewöhnt und an mitunter recht karge Lebensbedingungen angepasst.
Wetter und Lebensraum haben aus den Pferden robuste, zähe und anspruchslose Vertreter ihrer jeweiligen Rasse gemacht, die sich durch hohe Trittsicherheit, Ausdauer und guten Orientierungssin auszeichnen. Nachdem der Mensch dann die praktischen Eigenschaften der Gebirgspferde für sich zu nutzen gelernt hat, wurde mit einigen Rassen weiter gezüchtet.
Bei Gebirgspferden entdeckt man oft kleine Stellungsfehler wie Säbelbeine oder kuhhessige Hinterläufe, was ihrer Trittsicherheit aber keinen Abbruch tut und was sie durch Nervenstärke und Scheufreiheit locker wieder ausgleichen.
Gebirgsvölker aus aller Herren Länder haben die oft kleinen aber robusten Pferdchen schnell zu schätzen gelernt, denn sie bilden oft die Grundlage ganzer Kulturen. Sie arbeiten nicht nur in der Landwirtschaft und sind unentbehrlich bei der Arbeit in schwierigem, abschüssigem Gelände, man nutzt sie auch gerne als Trekking-, Pack- oder Zugpferd, ebenso wie als Reit- und Fahrpferd. Man entdeckt sie sogar im Distanzsport und beim Wanderreiten.


Zu den Gebirgspferderassen zählen der genügsame und leichtfuttrige Haflinger aus dem italienischen Südtirol, der robuste und anspruchslose Bosniak, seines Zeichens wichtigstes Arbeitstier in den Bergregionen des Westbalkans, der gutmütige und ausdauernde Mérens aus den französischen Pyrenäen, den es nur als Rappen gibt, der freundliche und gelehrige Bardigiano aus dem nördlichen Apennin (Italien), der elegante und harte Kabardiner aus dem Kaukasus mit dem guten Orientierungsvermögen und nicht zuletzt der Kirgise aus Kirgisistan, die die wichtigste Pferderasse der Kirgisen darstellt. Ihr ganzes Leben und alte Traditionen hängen mit diesem Pferd zusammen. Es wird nicht nur zum Reiten und für die Arbeit ( Jagd, Herdentrieb, Transport) verwendet, sondern auch für sein Fleisch, die Stutenmilch, Haare und Leder gebraucht.

Haflinger im Gebirge Kabardiner in Herdenhaltung im Kaukasus Eine Kirgisen-Stute wird gemolken Mit Gebirgspferden durch schwieriges Gelände

Foto: Gebirgspferd (gesattelter Kirgise im Gebirge)
Dlaluizy, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Foto: Haflinger auf der Seiser Alm in den Südtiroler Dolomiten
Jon Shave, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Foto: Kabardiner in Robust- und freier Herdenhaltung im Kaukasus
Богупс, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Foto: Eine Kirgisen-Stute wird gemolken
Firespeaker, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Foto: mit Gebirgspferden durch schwieriges Gelände
Bruno Rijsman, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons