Zuchtgeschichte:

Auf der schwedischen Insel Stora Karlsö fand man bei archäologischen Ausgrabungen Knochen von kleingewachsenen Pferden, die nach neueren Erkenntnissen aus der Eiszeit zu stammen scheinen und die wahrscheinlich die Ahnen der heutigen Gotland-Ponys waren. Die heute auf dieser Insel lebenden Ponys und deren Vorfahren scheinen also schon immer dort gelebt zu haben.
Die Ponys lebten sehr lange Zeit wild oder halbwild in den Wäldern von Gotland, weshalb man sie auch „Waldpferd“ nennt. Die widerstands- und anpassungsfähigen Ponys galten auf der Insel lange als Allgemeingut und wenn einer von den Bauern ein Pferdchen für die Landwirtschaft brauchte, fing er sich einfach eines aus der Herde, zähmte es und setzte es für seine Zwecke als Nutztier ein.
Ab 1859 war der Bestand jedoch für ein paar Jahre bedroht durch eine Umgestaltung des Bodennutzungsrechtes. Eine Interessengemeinschaft setzte sich jedoch für den Schutz der Tiere ein.
Heute findet man in der Mitte der Insel immer noch eine Gruppe von wildlebenden Gotland-Ponys. 1984 wurde die Rasse sogar von den schwedischen Behörden als nationale und schützenswerte Pferderasse anerkannt. Einige der lernfähigen Ponys findet man auf Bauernhöfen und in Reitschulen, wo sie als Kinderreitponys eingesetzt werden.

Foto: von Sallis Lindqvist [CC BY-SA 3.0 oder GFDL], vom Wikimedia Commons