Headshaking

Das Headshaking oder Kopfschlagen ist keine Verhaltensstörung, wie man vielleicht annehmen möchte, sondern ein Symptom für eine lange Reihe verschiedener Krankheiten, bei denen das Headshaking auftreten kann.
Headshaker schlagen nicht nur in jeder möglichen und unmöglichen Situation mit dem Kopf, was besonders  das Reiten bald unmöglich machen kann, sie reiben auch die Nüstern oder gleich den ganzen Kopf am Boden, einer Wand oder den eigenen Vorderbeinen, wobei ein lautes, nervöses Schnauben oder wiederholtes Niesen auftreten kann. Manchmal reagieren sie sensibel, wenn man versucht, sie am Kopf zu berühren (Kopfscheu) oder sind zusätzlich lichtempfindlich.
Die Verhaltensänderung beginnt oft schleichend und kann sich soweit steigern, daß das Reiten unmöglich wird, da das betroffene Pferd im Extremfall so sehr abgelenkt sind, daß sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Reiter und ihre Umgebung gefährden.
Das Headshaking wird in zwei Kategorien unterteilt: das „symptomatische Headshaking“, bei dem man die Ursache kennt und das „idiopathische Headshaking“, bei dem die Ursache unbekannt ist.
Ursachen für das symptomatische Headshaking können Zahnprobleme, Ohrenkrankheiten, Parasitenbefall im Ohr, Krankheiten der Nasennebenhöhlen, Augenkrankheiten, Rückenprobleme, aber auch Rittigkeitsprobleme oder Reiterfehler sein.
Sind alle möglichen bekannten Ursachen ausgeschlossen, handelt es sich um das idiopathische Headshaking, bei dem man eben noch nicht herausgefunden hat, wo das Problem liegt. Die Behandlung gestaltet sich oft schwierig, weil ja man erstmal herausfinden muss, weswegen das Pferd dauernd mit dem Kopf schlägt. Ist die Ursache gefunden, gilt es die Ursache zu behandeln, damit das Kopfschlagen aufhört. Sucht man vergeblich nach einer Ursache, kann man versuchen, das Kopfschlagen wenigstens ein bisschen zu lindern, indem man mit einem mechnischen Reiz über den Nüstern arbeitet. Dabei befestigt man ein Nasennetz aus Gaze über den Nüstern, was bei leichteren Fällen ganz effektvoll ist, aber leider nicht bei allen.
Seit einigen Jahren läuft an der Tierärztlichen Hochschule Hannover eine Studie zum Thema Headshaking auf deren Resultate man gespannt sein darf.

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