Hendra-Virus

Hendra-Virus Das Hendra-Virus heißt mit vollem Namen eigentlich „Hendra-Henipavirus“ (HeV) und gehört zu den behüllten Virenvertretern, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Es wurde nach dem Vorort Hendra der australischen Stadt Brisbane benannt, weil dort 1994 der erste dokumentierte Ausbruch stattfand. Die Infektion, die dieses Virus auslöst, ist oft schwer und Menschen können sich damit über Urin oder Nasensekret bei ihren erkrankten Pferden anstecken.
Wie das Virus allerdings ins Pferd gekommen ist, ist noch ungeklärt, denn das biologische Reservoir des Hendra-Virus ist eigentlich der Flughund. Infektionen mit diesem Virus sind bis jetzt noch sehr selten und beschränken sich auf den australischen Kontinent. Auch ist das Virus wenig ansteckend. Hat es allerdings ein Pferd oder auch einen Menschen erwischt, ist die Sterblichkeitsrate sehr hoch.
Pteropus - Indischer RiesenflughundHat das Virus seinen Weg aus seinem Wirt dem Flughund irgendwie, zum Beispiel über Körperausscheidungen oder Zecken (darüber wird noch gerätselt), in den Organismus des Pferdes gefunden, reagiert das Pferd auf die Infektion mit einer fiebrigen Infektion der oberen Atemwege, Atemnot, Kurzatmigkeit, beschleunigtem Herzschlag bis Herzrasen und Ataxie (Störung des normalen Bewegungsablaufes). Es kann zu Nierenversagen kommen sowie zu weiteren neurologischen Ausfällen wie Lähmungen als Folge einer Gehirnhautentzündung. Da die Erkrankung, die das Virus auslöst aufgrund der Seltenheit, noch wenig erforscht ist, gibt es keine Behandlung, um das Pferd zu retten. Auch eine Impfung steht noch nicht zur Verfügung. Infizierte Pferde werden daher, um eine weitere Ansteckung in der Herde zu vermeiden vorsorglich getötet.

Foto: Kolorierte TME-Aufnahme eines Viriios des Hedra-Henipavirus (Länge ca. 200 nm)CSIRO, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Foto: Pteropus – Indischer Riesenflughund (unter anderem auch heimisch in Australien)Fritz Geller-Grimm, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

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