Hufkrebs

Der Ausdruck „Hufkrebs“ ist ein wenig irreführend, weil es sich bei dieser Erkrankung um kein Krebsgeschwür im eigentlichen Sinne handelt, sondern um eine entzündliche Erkrankung. Aber weil sich bei Huf- oder auch Strahl-, Wand-, Eckstreben- oder Sohlenkrebs gerne blumenkohlförmige Wucherungen bilden, hat man dieser Huferkrankung den Namen „Krebs“ verpasst. Charakteristisch ist eine massiv gestörte Verhornung des Hufes, einem mangelhaften Größenwachstum, bzw. Schrumpfung und Schwund (Hypotrophie) der Lederhaut und einer Rückbildung und Verfall (Degeneration) der oberflächlichen Hornschichten.
Die mit dieser Krankheit verbundenen Huflederhautentzündung inklusive übel riechender Absonderungen verläuft chronisch und in extremen Fällen sind nicht nur wenige Teile des Hufes sondern alle Hufabschnitte befallen.
Die Hufkrankheit führt unweigerlich zu schweren Lahmheiten und kann noch andere Probleme mit sich ziehen, wie Ablösungen der Wandlederhaut vom Tragrand, was wiederum zu einer nur schwer wieder zu richtenden Deformierung des Hufes führt. Ebenso kann es zu einer Hufbeinsenkung kommen, falls sich der Aufhängeapparat gelockert hat.
Ursache für den Hufkrebs sind weder virale noch bakterielle Infektionen und auch schlechte Haltungsbedingungen konnten nicht hundertprozentig als alleinige Ursache ausgemacht werden. Tierärzte tippen da eher auf eine Mangelernährung beziehungsweise falsche Fütterung. Da es sich beim Hufkrebs um eine krankhaft gestört ablaufende Verhornung handelt, könnte Zinkmangel als erste Ursache in Frage kommen. Um das Pferd wieder fit zu bekommen, müssen Schmied und Tierarzt zusammen arbeiten. Während der Schmied all sein Können aufbringt, um den Huf wieder zurecht zu schneiden und zu stabilisieren, muß der Tierarzt sich einen Gesamteindruck vom Pferd verschaffen, denn ein Nährstoffmangel wie fehlendes Selen, Mangan und Kupfer äußert sich nicht nur in schlechten Hufen, sondern auch in Verspannungen, Haut- und Leberproblemen und Infektionsanfälligkeit. Den Nährstoffmangel mit der richtigen Diät wieder auszugleichen braucht Zeit und erfordert viel Geduld.

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