Junctionale Epidermolysis Bullosa (JEB)

Die Junctionale Epidermolysis Bullosa, kurz JEB, zählt zu den Erbkrankheiten bei Pferden, die durch ein defektes Gen ausgelöst werden. Im Fall dieser Erkrankung handelt es sich um das „Laminin Subunit Gamma 2 – Gen“ (LAMC2), das unglücklich mutiert ist, so daß es bei dem Fohlen zu Ablösungen der Haut kommt. Dabei können sich die oberen Hautschichten nicht mit den tiefer liegenden Schichten verbinden. Diese mangelhaften Verbindungen der Hautschichten treten meist an den Gliedmaßen und in der Maulregion auf und sind bereits kurz nach der Geburt erkennbar.
Aufgrund der mangelhaften Verbindungsfähigkeit zwischen den Hautschichten kann es sogar zum Ausschuhen kommen. Weitere Merkmale sind haarlose und offene Hautstellen an Kopf, Hals, Rumpf und Beinen, sowie Geschwüren in der Mundschleimhaut, die eine ideale Ausgangssituation sind für schwere Infektionen, an denen das Fohlen schließlich stirbt, wenn man es nicht vorher einschläfert.
Betroffen von dieser erblichen Genmutation sind hauptsächlich italienische, französische und belgische Kaltblutrassen, wobei die Krankheit nur ausbricht, wenn das Fohlen das defekte Gen von beiden Elterntieren vererbt bekommen hat. (Autosomal-rezessive Vererbung)
Man kann also Trägertiere mit gesunden Pferden verpaaren – sollte es aber nicht, um dieser Genmutation keine Chance zu geben, sich weiter zu vererben. Auf jeden Fall sollte in der Pferdezucht mehr getestet und nach defekten Genen geforscht werden, bevor man seine Wunscherbmasse miteinander verpaart...
Fohlen, die mit dieser Krankheit auf die Welt kommen, werden in der Regel nicht alt genug, um sich weiter zu vermehren. Entweder weil sie vorher wegen verminderter Lebensqualität eingeschläfert werden, denn eine Therapie zur Behandlung des Problems gibt es derzeit nicht, oder weil sich die defekten Hautregionen so dermaßen entzündet haben, daß das Fohlen bald darauf daran stirbt und weil es aufgrund der schadhaften Hautstellen am und im Mäulchen nicht in der Lage ist, Milch zu saugen.

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