Nabelbruch

Ein Nabelbruch oder auch „Nabelhernie“ beschreibt das Aus- oder Durchbrechen von Eingeweiden aus der Bauchhöhle durch eine Bruchpforte, die in diesem Fall der Nabel ist. Bei Pferden bezeichnet man einen unvollständigen Verschluß der Bauchhöhle auf Höhe des Bauchnabels als Nabelbruch. Meist sind Fohlen davon betroffen, es kann aber auch schon ältere Pferde erwischen.
Bei Fohlen ist meist eine zu große Nabelpforte die Ursache für einen Nabelbruch. Durch die Nabelpforte verläuft die Nabelschnur. Normalerweise verschließen die sich nach der Geburt zurückbildenden Nabelschnurreste diese Nabelpforte. Ist selbige allerdings vergrößert, kann es vorkommen, daß die Öffnung der Bauchhöhle nicht vollständig verschlossen wird und sich so Bauchfell als kleines Säckchen aus der Bauchhöhle herausstülpt.
Eine zweite Möglichkeit für einen Nabelbruch beim Fohlen kann sein, daß sich der Nabelschnurrest, der sich eigentlich zurückbilden soll vorher entzündet und deshalb die Nabelpforte nicht ordentlich verschlossen wird oder sich sogar der Nabel selbst infiziert.
Man kann einen Nabelbruch beim Fohlen in den ersten Wochen noch nicht sehen, aber ertasten (wenn es sich denn anfassen läßt). Ist die Nabelpforte nicht verschlossen, lässt sich im unteren Teil des Bauches ein Spalt ertasten. Nach einigen weiteren Wochen lässt sich dann ein „Bruchsack“ erkennen; eine kleine nach außen gewölbte, kugelige Hauttasche. So sieht dann auch ein Nabelbruch bei älteren Pferden aus.
Ein Nabelbruch sollte immer von einem Tierarzt untersucht werden, denn es besteht die Gefahr, daß sich Teile des Dünndarms in der ausgetretenenen Bauchöffnung in dem Hautsack verklemmen, nicht mehr ordentlich durchblutete werden und infolgedessen absterben. Das kann lebensbedrohlich werden, ganz besonders, wenn sich die ausgetretenen Teile nicht mehr zurück schieben lassen, sich verhärten oder anschwellen. Letzteres stellt eine Notsituation dar und das Tier kann nur durch eine Notoperation gerettet werden.
Bei einigen glücklicheren Patienten kann es vorkommen, daß sich der Bruch innerhalb der ersten Lebensmonate von selbst verwächst und eine Behandlung nicht mehr nötig ist. Muß ein Pferd doch wegen eines Nabelbruchs behandelt werden, ist meist ein chirurgischer Eingriff nötig, bei dem erst der Bruichsack freigelegt und dann in die Bauchhöhle zurückgeschoben wird. Anschließend wird die Bruchpforte zugenäht, was ein erneutes „ausbeulen“ des Bruchsacks verhindern soll.
Nach so einer Operation wird dem Pferd erst mal Boxenruhe verschrieben um ein erneutes Aufreißen der wunde zu verhindern.

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