Zuchtgeschichte:

Es wird vermutet, daß in früheren Zeiten, sogar mehrere tausend Jahre lang auf Öland diese kleine Ponyrasse heimisch war. Die Ölandpferde lebten wild oder halbwild auf der Insel, bis der Mensch sie für die Arbeit in der Landwirtschaft einsetzte. Sie waren zahlreich und günstig zu haben und zu halten, und gegen Ende des 16. Jahrhunderts sollen auf jedem öländischen Bauernhof durchschnittlich zweiundzwanzig Pferdchen gelebt haben.
Die Größe der Tiere variierte stark. Die größten unter ihnen wurden aber auch nicht größer als. 130 cm. Die Kleinsten erreichten eine Größe von 105 cm. Diese nannte man „Königspferde“ , da sie gerne am schwedischen, aber auch an ausländische Könighöfen gehalten wurden.
Da man aber die meisten Pferde für die Arbeit auf dem Feld brauchte, versuchte man im 17. und 18. Jahhundert die Tiere kräftiger zu züchten, indem man andere Rassen einkreuzte. Dadurch wurden die Ölandpferde größer. Ende des 19. Jahrhunderts allerdings, fand die um sich greifende Industrialisierung auch ihren Weg auf die schwedische Ostseeinsel und die Population des Ölandpferdes ging rasch zurück, bis die Rasse schließlich Ende des 19. Jahrhunderts zum Jahrhundertwechsel ausstarb.
Im Jahr 2004 wurde die Vereinigung Ölandpferd gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Ölandpferd zurück zu bringen. Auf der Grundlage des Estnischen Kleppers, der wohl eine große Ähnlichkeit zum Ölandpferd aufweist, sollen Pferde gezüchtet werden, die dem historischen Ölandpferd so weit wie möglich entsprechen. Es leben bereits sechzig Estnische Klepper auf Öland und für das Jahr 2007 wurden mit Spannung vierzehn Fohlen erwartet.

Grafik: Nadja von der Hocht