Zuchtgeschichte:

Diese mitlerweile sehr seltene und fast ausgestorbene Pferderasse eintstand in Russland, als Mitte des 19. Jahrhunderts die Zuchten der Grafen Rostoptschin und Orlow zusammen gelegt wurden. Graf Orlow war ebenfalls der Züchter der besser bekannten Orlow Traber. Beide Züchter hatten in ihren Gestüten an einem ausdrucksvollen und leistungsstarken Reitpferd für die Armee als auch für die Jagd gearbeitet, wobei ihnen Englische und Arabishe Vollblüter als Grundlage dienten, die sie mit verschiedenen Warmblutrassen verpaarten. Die russische Krone kaufte nach dem Tod beider Grafen ihre Gestüte auf und legte sie zusammen. Die Zuchtprogramme wurden vermischt und es entstand der „Orlow-Rostopchiner“. Das Zuchtziel war weiterhin ein ausgezeichnetes Kavalleriepferd.
Beide Weltkriege und die Nachkriegszeit dezimierten die Population der Pferde so stark, daß es schwierig wurde, für die spätere Weiterzucht reinrassige Vertreter zu finden, die nicht im Krieg getötet oder aus Hunger geschlachtet und verspeist wurden. Mit den wenigen Vertretern, die man noch auftreiben konnte, wurde ab 1977 unter der Mithilfe von russischen Trakehnern, Achal-Tekkinern, Orlow Trabern und natürlich Englischen und Arabischen Vollblütern weiter gezüchtet. Durch den Einsatz der verschiedenen Rassen besteht die Gefahr, daß sich der Typ verändert und es wird nur mit Pferden weiter gezüchtet, die dem alten Typ entsprechen. Als Kavalleriepferd wird der Orlow-Rostopchiner zwar nicht mehr gebraucht, allerdings hat er sich als ebenfalls gut geeignet für den heutigen Leistungssport erwiesen mit einem überaschenden Sprungtalent gepaart mit Bewegungsfreude, was die Rasse für den Pferdesport wieder interessant macht.

Bild: Zeichnung Orlow-Rostopchiner
Bunin, N.; Imprimerie Lemercier et cie.; Merder, Ivan Karlovich; Rougeron, Vignerot & Cie.; Samokysh, Mykola; Simonov, L. N., Public domain, via Wikimedia Commons