Sachsen-Anhaltiner Warmblut

Kurzbeschreibung

Sachsen-Anhaltiner Warmblut Alternativname: Deutsches Sportpferd (darin aufgegangen)
Art: Warmblut
Typ: Sportpferd, Turnierpferd
Ursprung: Sachsen-Anhalt, Deutschland
Zuchtgebiet: Sachsen-Anhalt, Deutschland
Verbreitung: weltweit
Stockmaß: ca. 160 - 170 cm
Gewicht: keine Angaben

Farben: alle, extrem selten: Schecken

Einsatzgebiet: Springen, Dressur, Freizeit, Fahren, Reitschule

Exterieur: Das große, edle und ehrgeizige Sachsen-Anhaltiner Warmblut ist offiziell in der Zucht des Deutschen Sportpferdes aufgegangen.
Kopf: gerade mit großen Augen und kleinen Ohren
Hals: im 45° - Winkel geneigt
Schulter: leicht schräg
Wiederrist: keine Angaben
Rumpf: robust mit sehr gut bemuskelter Brust
Rücken: mittellang
Kruppe: lang, leicht abfallend und gut bemuskelt
Gliedmaßen: trocken und muskulös
Hufe: gut geformt, gesund und widerstandsfähig

Interieur: ausgeglichenes Temperament, mutig, ehrgeizig, zuverlässig

Rassebedingte Besonderheiten: keine Angaben

Anzeige

Zuchtgeschichte:

Das Sachsen-Anhaltiner Warmblut wird heute nicht mehr direkt gezüchtet. Wie viele andere deutsche Warmblut-Rassen, sind sie in der Zucht des Deutschen Sportpferdes aufgegangen. Trotzdem werden die Warmblüter, die in Sachsen-Anhalt gezüchtet werden und zum Deutsche Sportpferd gehören weiterhin als Sachsen-Anhaltiner Warmblut bezeichnet. Die ehrgeizigen Pferde haben Spaß am Wettbewerb und können getrost als Allroundtalent bezeichnet werden. Man entdeckt sie oft in höherklassigen Turnieren sowie beim Springen als auch in der Dressur.
Die Zuchtgeschichte Sachsen-Anhalts sowie deren Pferde ist genauso wechselhaft wie überall dort, wo man sich bei der Zucht dem Zeitgeist und der Nachfrage anpassen musste. So begannen auch die Pferde in Sachsen-Anhalt ihr erstes Berufsleben als Armeepferd. Gefragt waren leichte Armeepferde. Dazu verpaarte man einheimische Stuten mit Vollbluthengsten.
Ab dem Jahr 1839 stieg in Sachsen-Anhalt allerdings der Bedarf an Arbeitspferden für die Landwirtschaft und dafür benötigte man schwerere Pferde. So wurde das leichte Armeepferd umgezüchtet und mit der Hilfe aus dem Genpool von unter anderem Hannoveranern und Ostfriesen in ein schweres Wirtschaftspferd verwandelt. Nach der Gründung der DDR wurde in Ostdeutschland die Pferdezucht vereinheitlicht und man förderte das edle Warmblut. Die ostdeutschen Zuchten verschmolzen regelrecht miteinander und um dem neuen Zuchtziel, dem edlen Warmblut, näher zu kommen, wurden die heimischen, ostdeutsche Stuten mit Englischen Vollblütern und Trakehnern gekreuzt. Da diese Zuchtarbeit hauptsächlich in Gestüten in Sachsen-Anhalt stattfand, nannte man die edlen Warmblutpferde kurzerhand „Sachsen-Anhaltiner Warmblut“.
Nach der Wende gründeten und organisierten sich die Zuchtverbände komplett neu. Offiziell ist das Sachsen-Anhaltiner Warmblut zwar in der Zucht des Deutschen Sportpferdes aufgegangen, aber die Zucht der Warmblüter ist immer noch sehr regional organisiert, weshalb die Warmbüter, die aus Sachsen-Anhalt kommen, inoffiziell ihren Namen behalten haben. Trotzdem hält man sich an die Zuchtziele des Deutschen Sportpferdes. Gewünscht ist ein großes und edles, korrekt gestelltes und vor allem gesundes Pferd mit schwungvollem Rücken, elastischen Gelenken und raumgreifenden Gängen, sowie einem temperamentvollen und trotzdem guten Charakter.



Foto: von Countercanter [CC BY-SA 3.0 oder GFDL], vom Wikimedia Commons

Zurück zu Pferderassen

Anzeige