Sommerekzem

Dermatitis beim Pony

Das Sommerekzem ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Hautkrankheit, die bei Pferden verstärkt im Sommer auftritt. Das liegt daran, daß der Übeltäter, der für diese fürchterlich juckende allergische Hautreaktion verantwortlich ist, im Sommer am aktivsten ist: die gemeine Stechmücke. Von den kleinen stechenden und blutsaugenden Insekten gibt es tausende von Arten und nicht wenige von ihnen tummeln sich im Sommer auf der Weide und laben sich am Blut der Pferde.
Viele Pferde reagieren auf den Speichel der Mücken allergisch, wobei diese Empfindlichkeit, bzw. Allergie auf den Speichel der Stechmücken oft erblich bedingt ist.
Die ersten Anzeichen sind noch kaum zu erkennen. Es sind kleine Pusteln, die an der Einstichstelle der Mücke entstehen, die man überwiegend an der Schweifrübe, dem Mähnenkamm, am Bauch, an der Kruppe aber auch an den Ohren und im Gesicht findet. Diese kleinen Pusteln jucken ganz fürchterlich, so daß das immer unruhiger werdende Pferd beginnt, sich an allen möglichen Stellen wie Bäumen oder Zäunen zu scheuern und zu kratzen. Durch das ständige Scheuern schubbert es sich mit der Zeit an den betreffenden stellen die Haare ab, die dann entweder ausfallen oder abbrechen. Manche Pferde kratzen sich in ihrer Not regelrecht blutig und die offenen Stellen fangen schnell an zu eitern, was dann nur noch mehr Insekten anlockt. So schließt sich der Teufelskreis.
Es gibt einige Pferderassen, die erblich vorbelastet sind oder deren Immunsystem zu Überreaktionen neigt und daher eher anfällig für ein Sommerekzem sind. Zu diesen Rassen zählen Haflinger und Norweger sowie importierte Islandpferde und Criollos aber auch Friesen. Allerdings hat man in den letzten Jahren auch bei anderen Rassen eine Zunahme der Erkrankung beobachten können. Man vermutet die Ursache dafür in der immer beliebter gewordenen, artgerechten Offenstallhaltung, die allerdings auch einen verstärkten Kontakt mit allergieauslösenden Insekten ermöglicht. Es sollen aber auch negative Umwelteinflüsse, falsche und zu reichliche Fütterung sowie Bewegungsmangel bei dem Ausbruch der Krankheit eine Rolle spielen. Wobei letztere an nicht wenigen weiteren Pferdekrankheiten maßgeblich beteiligt sind.
Um einem Sommerekzem vorzubeugen, kann man versuchen, das Pferd vor den Insekten zu schützen, indem man es eindeckt, oder den Weidegang nur zu Zeiten zulässt, an denen die Insekten weniger aktiv sind. Beispielsweise tagsüber bei trockener Hitze oder starkem Wind. Zusätzlich kann man die Pferde mit Vergrämungsmitteln, bzw. einem Repellent behandeln,daß die Insekten abschreckt.
Bei einem bereits vorhandenem Sommerekzem kann man die juckenden Hautstellen mit lindernden Salben behandeln. Bei besonders schweren Fällen empfiehlt sich ein Kortikosteroid, da eventuell auch durch das Scheuern verursachte Sekundärinfektionen behandelt werden müssen.

Foto: Sommerekzem Tsaag Valren, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons



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