Sowjetisches Kaltblut

Kurzbeschreibung

kein Bild Alternativname: Sowjetisches Lastpferd
Art: Kaltblut
Typ: keine Angaben
Ursprung: Russland
Zuchtgebiet: Russland, weitläufig um Moskau
Verbreitung: Zentralrussland
Stockmaß: ca. 157 - 165 cm
Gewicht: keine Angaben

Farben: alle, hauptsächlich Füchse und Lichtfüchse, keine Schecken

Einsatzgebiet: Arbeitspferd in der Landwirtschaft, Fleisch- und Milchproduktion

Exterieur: Das massive und kräftige Sowjetische Kaltblut ist der größte und schwerste der russischen Kaltblüter und hat Ähnlichkeiten mit dem etwas edleren Russischen Kaltblut.
Kopf: sehr groß und massiv mit freundlichen Augen, wohlproportioniert, manchmal grob,lang und wenig edel, mit geradem oder leicht konvexem Profil und kleinen, spitzen Ohren
Hals: schwer mit dichter, langer Mähne, kurz, stark, sehr muskulös und wird gut getragen
Schulter: nicht sehr schräg und sehr gut bemuskelt
Wiederrist: breit, flach und fleischig
Rumpf: massiv, kräftig, muskulös und groß mit massiver Brust,tonnig mit viel Gurttiefe, einer beachtlichen Rippenwölbung und kräftiger Lendenpartie
Rücken: breit und stark, manchmal leichter Senkrücken
Kruppe: gespalten, kompakt und abfallend mit tief angesetztem, langem und dichtem Schweif
Gliedmaßen: kurz und sehr kräftig mit kurzen Fesseln
Hufe: groß, breit und flach, manchmal weich, mit kaum ausgebildetem Kötenbehang

Interieur: ausgeglichen, ruhig und arbeitswillig, sehr stark, langlebig, frühreif, enorme Zugleistung und gutes Gangvermögen, leistungsfähig, anspruchslos, robust, sehr guter Traber mit fleißigen Bewegungen und raumgreifendem, energischem und sicheren Trab

Rassebedingte Besonderheiten: keine Angaben

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Zuchtgeschichte:

Das Sowjetische Kaltblut ist eine relativ junge Pferderasse. Ihre Anfänge entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts, noch vor der Gründung der Sowjetunion, als durch die Intensivierung des Ackerbaus der Bedarf an kräftigen Arbeitspferden deutlich anstieg. Um ein noch stärkeres Arbeitspferd für die Landwirtschaft zu kreieren, wählte man Belgische Brabanter, die mit heimischen Stuten, verpaart wurden. Diese Stuten waren ihrerseits das Ergebnis diverser Paarungsversuche mit Shirehorses, Clydesdales und Percherones und wiesen ein sehr unausgeglichenes Exterieur auf, aus dem bis dahin keinerlei Zuchtziel zu erkennen war.
Der neue Pferdetypus entstand nun mittels Verdrängungskreuzung und den konsequenten Einsatz der Brabanter-Hengste. Im Jahr 1900 konnte dann auf der Pariser Weltausstellung stolz die neue Rasse vorgestellt werden, die neben dem Russischen Kaltblut und den westlichen Kaltblut-Rassen durchaus bestehen und einen positiven Eindruck hinterlassen konnte.
In den Jahren nach der Oktoberrevolution (1921) wurde leider durch ein enormes Kompetenzgerangel durch selbsternannte aber in der Pferdezucht wenig kompetente „Fachleute“ viel von der bisher geleisteten Zuchtarbeit wieder zerstört.
Erst 1940 wurde die Zucht neu geordnet und die Selektion der Zuchttiere erfolgte nun nach Exterieur, Typ, Bewegungsablauf, Leistung und Charakter. Nach nur zehn Jahren führten diese Bemühungen zu einer Festigung der Rasse, die 1952 mit der Anerkennung als eigenständige Rasse durch den Ministerrat der Sowjetunion belohnt wurde. Das Sowjetische Lastpferd, wie man dieses Kaltblut auch bezeichnet, gehört heute zu den beliebtesten und berühmtesten russischen Pferderassen.



Grafik: Nadja von der Hocht von der Hocht Mediendesigh

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