Namibisches Wildpferd

Kurzbeschreibung

Namibische Wildpferde Alternativname: Wüstenpferd, Namib-Pferd, Namibs (Plural)
Art: keine Angaben
Typ: Wüstenpferd
Ursprung: Europa / Namibia
Zuchtgebiet: Namibia
Verbreitung: südliche Namib um Garub, Siedlung Aus, vom Aussterben bedroht
Stockmaß: ca. 140 – 160 cm
Gewicht: keine Angaben

Farben: hauptsächlich Braune, einige Füchse und Rappen, keine Schimmel oder Schecken

Einsatzgebiet: frei lebend

Exterieur: Bei den Namibischen Wildpferden handelt es sich nicht um echte Wildpferde, sondern um entlaufene, verwilderte Hauspferde. Ihr Erscheinungsbild ist nicht ganz einheitlich, daher gibt es keine exakte Exterieurbeschreibung.
Namibische Wildpferde Kopf: edel mit kleinen Ohren
Hals: keine Angaben
Schulter: keine Angaben
Wiederrist: keine Angaben
Rumpf: schlank im Rechteckformat
Rücken: keine Angaben
Kruppe: keine Angaben
Gliedmaßen: kräftig
Hufe: klein und hart

Interieur: vorsichtig, ausdauernd

Rassebedingte Besonderheiten: keine Angaben

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Zuchtgeschichte:

Wie bei vielen verwilderten Pferdeherden fragt man sich auch bei dieser, wo sie urschsprünglich herkamen. Das einzige was sicher ist, daß es ursprünglich keine Hauspferde in Südafrika gegeben hat. Sie wurden also irgendwann von irgendwem mitgebracht und sind demjenigen entweder ausgebüxt oder wurden freigelassen. Für diesen „Jemand" gibt es verschiedene Kandidaten, die dafür in Farge kämen:
Da wäre einmal die deutsche Schutztruppe der Deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, die indieser gegend mit Pferden unterwegs waren. Die könnten während des Ersten Weltkrieges um 1915 einige ihrer Pferde verloren haben, als sie sich vor den südafrikanischen Streitkräften zurückziehen mussten.
Die heutigen Pferde könnten aber auch Nachkommen der Pferdezucht „Duwisib“ sein, die der ehealige Schutztruppenoffizier Hansheinrich von Wolf in dieser Gegend untzerhielt und die in den Wirren des Krieges irgendwie in Freiheit gelangten.
Dann ist irgendwann gegen Ende des 19. Jahrhundert mal 25 km südlich der Oranjemündung ein Schiff gestrandet, das Hauspferde geladen hatte, die ein deutscher Baron nach Namibia importieren wollte und die daraus entlaufen sein sollen.
Ob sie nun von irgendeiner Zucht entlaufen stammen oder unterweg verloren gingen, sicher ist, daß die Vorfahren dieser verwilderten Pferde irgendwann von Europäern nach Südafrika gebracht wurden, die das Land besiedelten. Es waren also höchstwarscheinlich Arbeits- oder Armeepferde die irgendwann den Weg in die Freiheit gefunden und sich an das Wüstenklima angepasst haben.
Das Überleben der Herde sicherte ein Wasserloch, das für die Dampflokomotiven gebohrt wurde, um die nahegelegene Bahnstrecke mit genügen Wasser zu versorgen. Aus diesem Bohrloch blieb für die durstigen Pferde immer genug zu trinken übrich. Die Population konnte sich ungestört entwickeln, weil sie sich innerhalb eines riesigen Sperrgebietes aufhielt, das die deutsche Kolonialverwaltung errichtet hatte, weil sie dort Diamanten abbaute. So blieben die Pferde fast 80 Jahre lang ungestört und unbehelligt, da niemand Zugang zum Gelände hatte. 1986 übergab die Minengesellschaft dann das Gebiet an den Naturschutz. And der Pferdetränke bei Garub, zu der die Pferde immernoch kommen, wurde ein hölzerner Unterstand gebaut, von wo aus heute Touristen die Tiere beobachten können.
Zwischen 2012 und 1017 wurde die Herde stark dezimiert, was and er anhaltenden Dürre und der Zunahme an hungrigen Hyänen lag. Die Wildpferde drohten auszusterben und man überlegte, sie umzusiedeln. 2018 kündigte man an, doch lieber die Hyänen umsiedeln zu wollen, statt der Pferde, was aber bis 2019 auch nicht von Erfolg gekrönt war. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur noch 79 Pferd von einst 286.
Anfang 2020 ist der Bestand wieder etwas gewachsen. Unter den jetzt 86 Pferden befanden sich sogar 15 Fohlen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Herde weiter entwickelt.



Foto oben: von Harald Süpfle, bearbeitet von Kersti 17:10, 2 April 2007 (UTC) (photo taken by Harald Süpfle) [CC BY 2.5], via Wikimedia Commons

Foto unten: von Stuart Orford [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

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