Žemaitukas

Kurzbeschreibung

Žemaitukas Alternativname: Niederlitauer, Zhmud oder Zhemaichu
Art: Pony
Typ: kleines Warmblut
Ursprung: Litauen, besonders Niederlitauen
Zuchtgebiet: Litauen
Verbreitung: Litauen
Stockmaß: ca. 128 – 142 cm
Gewicht: keine Angaben

Farben: überwiegend Braune aber auch Graufalben, Graubraune, Grauschimmel und Rappen

Einsatzgebiet: Zucht und Landwirtschaft, Tourismus, Pferdesport, Kinderreitpferd, Therapiepferd

Exterieur: Das Žemaituka weist den typisch kompakten Körperbau eines Ponys auf und ist dabei viel umgänglicher und menschenbezogener als viele andere Ponyrassen.
Kopf: mittelgroß mit geradem Profil, kleinen Ohren und dichtem Schopf
Hals: kurz und massiv
Schulter: steil und kräftig
Wiederrist: flach
Rumpf: lang mit ausgeprägter Rippenwölbung und tiefer, breiter Brust
Rücken: kräftig und muskulös
Kruppe: abfallend
Gliedmaßen: hart und trocken
Hufe: klein und fest

Interieur: robust, willig, ruhig, genügsam, und zäh mit einer hohen Lebenserwartung von etwa 30 Jahren, umgänglich, menschenbezogen

Rassebedingte Besonderheiten: keine Angaben

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Zuchtgeschichte:

Archäologische Funde lassen vermuten, daß diese Rasse bereits im 5. oder 6. Jahrhundert im nordosteuropäischen Raum existiert hat. Schriftliche Zeugnisse und Belege dafür fehlen leider. Allerdings erzählt ein Kreuzritter in seinen Chroniken von kleinen, ausdauernden Pferden der Litauer und besonders der Žemaiten. 1615 wurden die „Pferde der Žemaiten“ als „klein, wohl wegen der großen Kälte, aber robust“ beschrieben. Die Ponys wurden zuerst in vielen privaten Gestüten gezüchtet, erst 1922 wurde in Plungė das erste staatliche Gestüt gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges dezimierte sich die Anzahl der Ponys und nur bescheidene Reste konnten nach den Kriegswirren 1948 zusammengesammelt werden. 1959 wurde die Zucht dann in das staatliche Gestüt nach Vilnius verlegt. Die Privatisierungswelle nach 1990 zerstreute die Herde abermals. Als die Zucht 1994 am Institut für Viehzucht wieder aufgenommen wurde, zählte die Herde nur noch dreißig Tiere. Besondere Popularität erfuhren die Ponys erst wieder, als nach dem Beitritt Litauens zur EU, die Rasse im Dorfentwicklungsprogramm 2004–2006 als förderungswürdig eingestuft wurde. Heute setzt man sie kaum noch in der Landwirtschaft ein, sondern eher im Tourismus und im Pferdesport. Auf der Grundlage dieser Ponys wurde eine neue, deutlich größere Rasse gezüchtet: das Stambieji Žemaitukai.



Foto: von Bernd Gliwa [CC BY-SA 3.0], vom Wikimedia Commons

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