Hereditäre Equine Regionale Dermale Asthenie (HERDA)
Die Hereditäre Equine Regionale Dermale Asthenie (HERDA), auch bekannt als Ehlers-Danlos Syndrom oder Hyperelastosis cutis ist eine genetisch bedingte, erbliche Hautkrankheit und kommt haupsächlich bei Quarter Horses und deren verwandten Rassen wie dem Paint Horse und dem Appaloosa vor.
Durch den verebten Gendefekt befindet sich abnormales Kolllagen in der Haut. Kollagene sind eine Gruppe Strukturproteine, bzw. ein Faserbündel bildendes „Eiweiß“ im Bindegewebe. Kollagene befinden sich vor allem in den weißen, unelastischen Fasern von Sehnen, Bändern, Knochen und Knorpeln. Aber auch ganze Schichten der Haut, wie die Unterhaut bestehen aus Kollagen, was bei Pferden mit dieser Erbkrankheit zum Problem wird.
Die Syptome treten im Alter von ein bis drei Jahren auf und werden spätestens bemerkt, wenn mit dem Satteln begonnen wird. Sie äußern sich in einer überdehnbaren Haut, Hautablösungen an verschiedenen Stellen des Pferdekörpers (Hauptsächlch Rückenpartie), schlecht bis überhaupt nicht heilende Wunden sowie Geschwüren und Zystenbildung.
Die Ursache dieses Gendefekts ist die Veränderung nur eines einzigen Basenpaares des PPIB-Gens („Peptidylprolyl Isomerase B“ oder auch „Cyclophilin B“). Nur eine kleine Abweichung von der Norm macht so große Probleme.
Die Krankheit wird autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet, daß die Krankheit nur ausbricht, wenn das Pferd von beiden Elternteilen dieses mutierte Gen vererbt bekommen hat. Pferde mit nur einem schadhaften Gen sind zwar klinisch gesund, sind aber Trägertiere, die das Gen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % weiter vererben können, wenn unwissentlich mit ihnen weiter gezüchtet wird.
Sollte ein Pferd unglücklicherweise von beiden Eltern das Gen abbekommen und lange genug leben, um sich fortzupflanzen, wird es die Mutation zu 100% an seine Nachkommen weitergeben, auch wenn das andere Elterteil gesund ist.
Damit das nicht passiert, verlangt die American Quarter Horse Association seit 2015, dass alle Zuchthengste auf HERDA genetisch getestet werden müssen.
Es gibt nämlich keine Heilung oder sonst eine wirksame Behandlung für diese Hauterkrankung, was sie für jedwede Leistung unter einem Sattel unbrauchbar macht. Mal abgesehn von den schmerzhaften Wunden, die leicht entstehen und dann einfach nicht heilen wollen, sowie der Bildung von nicht weniger schmerzhaften Geschwüren und Zysten. Pferde mit HERDA werden daher sehr oft von ihren Besitzern schweren Herzens eingeschläfert.