Przewalski-Pferd
Kurzbeschreibung
Alternativname: Equus ferus przewalskii, Tachi, Takhi, Asiatisches Wildpferd, Mongilisches Wildpferd
Art: keine Angaben (als echtes Wildpferd wird es nicht in eine der 5 Arten eingeordnet)
Typ: Wildpferd
Ursprung: Zentralasien
Zuchtgebiet: Zoo in Prag und in Köln
Verbreitung: Zoos, Naturschutzgebiete in der Mongolei und einzelne, weltweit verteilte Reservate, gefährdet u.a. durch genetische Verarmung
Stockmaß: ca. 134 – 146 cm
Gewicht: ca. 200 – 300 kg
Farben: Sandfarben in verschiedenen Schattierungen wie graugelb, isabellfarben oder rotbraun,
wobei der Rücken und die Seiten dunkler gefärbt sind und in eine helle Bauchpartie übergehen.
Den Rücken ziert meist ein Aalstrich, dessen Breite und Intensität mit dem Alter variiert.
Auch Schulterkreuze kommen vor.
Die Beine sind meist dunkler und lassen mehr oder weniger stark ausgeprägte Zebrastreifen entdecken.
Einsatzgebiet: Przewalski-Pferde stehen unter Naturschutz und betätigen sich als Landschaftspfleger
Exterieur: Das urtümliche Przewalski-Pferd erkennt man an seiner relativ dunklen Fellfärbung,
dem kompakten Körperbau mit dem heller gefärbten Bauch, der Stehmähne,
den langen Haaren nur am unteren Teil des Schweifes, dem häufig vorkommenden Aalstrich
und den gelegentlich ausgebildeten Zebrastreifen an den Gliedmaßen.
Kopf: groß und kastenförmig gestreckt, mit gerader bis leicht gewölbter Stirnlinie, dunkel eingefassten Nüstern im ansonsten hellen Mehlmaul und schwarz gesäumten Ohrenrändern innen wie außen
Hals: kurz, gerade und dick mit einer kurzen Stehmähne
Schulter: steil und kräftig
Wiederrist: wenig ausgeprägt
Rumpf: breit und gedrungen mit einer tiefen und tonnenförmigen Brust
Rücken: auffallend gerade
Kruppe: sanft gerundet, nicht gespalten und sanft abfallend mit tief angesetztem Schweif
Gliedmaßen: kurz und kräftig mit großen Gelenken
Hufe: keine Angaben
Interieur: ausdauernd, genügsam, angepasst an raue Klimabedingungen, scheu, mißtrauisch gegenüber Menschen mit starkem Fluchtinstinkt
Rassebedingte Besonderheiten: Przewalski-Pferde besitzen einen Brustwirbel (19) und zwei Chromosomen (66) mehr als Hauspferde.
Zuchtgeschichte:
Während westliche Kulturen erst Ende des 19. Jahrhundert die Existens des Przewalski-Pferdes
zur Kenntnis nahmen, wird die Wildpferderasse in asiatischen Schriften schon sehr viel früher erwähnt.
Sogar der große Dschingis Khan soll während eines Feldzuges im Jahre 1226 eine Begegnung mit den
wilden Pferden gehabt haben.
Diese kreuzten wohl so vollkommen unbeeindrukt und respektlos seinen Weg,
worauf das Reitpferd des Eroberers so heftig scheute, daß selbst der sattelfeste Mongole
den Halt verlor und sich unverhofft am Boden wieder fand.
Der älteste schriftliche Bericht über die Wildpferde stammt von einem tibetischen Mönch
namens „Bodowa“, der um etwa 900 nach Christus vom Przewalski-Pferd erzählte.
Er wird die Pferde anders genannt haben.
Vielleicht „Tachi“ oder „Takhi“, denn der russische Offizier und Forschungsreisende
Nikolai Michailowitsch Przewalski, nachdem die Pferde heute benannt sind,
unternahm seine Expedition, bei der er die Pferde entdeckte und beschrieb ja erst Ende des
19. Jahrhunderts.
Dabei gab es bereits schon vor ihm Leute, die den Wildpferden auf ihren Reisen begegnet sind
und die sie beschrieben haben, nur wurde ihnen zu der Zeit kaum Aufmerksamkeit geschenkt.
Das Przewalski-Pferd besiedelte einst große Teile der eurasischen Steppenlandschaften aus denen
es nach und nach verschwunden ist.
Zuletzt sind wildlebende Exemplare in den Hochebenen der Wüste Gobi gesichtet worden,
wo sie sich in bis zu 1.400 Metern Höhe ihren Lebensraum und diverse Gras- und Krautarten
mit dem „Dschiggetai“, dem Asiatischen Wildesel und verschiedenen Gazellen- und Antilopenarten teilen.
Das Przewalski-Pferd war zur Zeit seiner Entdeckung bereits sehr selten und heute wird
in mehreren Initiativen versucht, die Wildpferde wieder in der freien Wildbahn zu etablieren.
Man kann sie heute wieder in einigen Naturschutzgebieten der Mongolei antreffen und in einzelnen,
weltweit verteilten Reservaten mit halbwild gehaltenen Beständen bewundern und beobachten.
Foto: Przewalski-Pferd
Alina Zienowicz Ala z, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Foto: Pzewalski-Pferd mit Wildpferdabzeichen (schwach ausgebildetes Schulterkreuz und Zebrastreifen) im Zoo Salzburg
DFoidl, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Grafik: Wildpferd-Icon
Nadja von der Hocht
Foto: Przewalski-Pferd Kopf
BS Thurner HOf, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Foto: Kleine Herde Przewalski-Pferde im Hustai Nationalpark in der Mongolei
Kelsey rideout in der Wikipedia auf Englisch, CC BY 2.5, via Wikimedia Commons
Foto: Przewalski-Pferde auf dem Kalksteinplateau Méjean en Lozère in Frankreich
Ancalagon, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons