Sable Island Pony
Kurzbeschreibung
Alternativname: keine Angaben
Art: Pony
Typ: Wildpferd, verwildertes Inselpony
Ursprung: Sable Island, Nova Scotia, Kanada
Zuchtgebiet: Sable Island, Nova Scotia, Kanada
Verbreitung: Sable Island, Nova Scotia, Kanada, sehr selten
Stockmaß: ca. 132-142 cm
Gewicht: ca. 250 – 450 kg
Farben: Braune, Rappen und Füchse, oft mit kleinen Abzeichen, keine Schimmel, keine Schecken
Einsatzgebiet: Wildpferd
Exterieur: Das isolierte Sable Island Pony ist ein kleines, kompaktes und sehr zähes Inselpony
mit dichter, langer Mähne und stabilen, trockenen Gliedmaßen.
Kopf: sehr groß und gerade
Hals: kurz, gerade und kräftig mit sehr langer, dichter Mähne
Schulter: keine Angaben
Wiederrist: sehr flach, kaum ausgebildet
Rumpf: mit ausladenden hinteren Rippen
Rücken: gerade
Kruppe: schräg und stark abfallend
Gliedmaßen: kurz, stabil und trocken
Hufe: sehr hart
Interieur: scheu, aber anpassungsfähig mit Wildpferdcharakter, widerstandsfähig, robust, trittsicher
Rassebedingte Besonderheiten: Das frei lebende Sable Island Pony hat sich, da es isoliert
auf einer abgelegenen Insel im Atlantik lebt, ohne äußere Einflüsse durch natürliche Auslese
entwickelt und zählt heute zu den seltenen Pony-Rassen.
Zuchtgeschichte:
Wie so viele Pferderassen, die man in verlassenen und abgelegenen Gegenden entdeckt,
wurden auch die Vorfahren, dieser Pony-Rasse irgendwann von Menschen auf Sable Island verfrachtet.
Die ca. 42 Kilometer lange Insel ist eigentlich nichts weiter, als eine gigantische mit Gras
bewachsene Sandbank im Atlantik vor der Küste der kanadischen Provinz Nova Scotia und unter Seeleuten
als Schiffsfriedhof berüchtigt.
Die wenigen Versuche, die Insel dauerhaft zu besiedeln, schlugen fehl.
Der erste Versuch fand im Jahr 1598 statt und weil sich keine Freiwilligen bereit erklärten,
auf das abgelegene Eiland zu ziehen, schickte man kurzerhand 50 bis 60 Strafgefangene mit dem
Siedlungsauftrag auf die Insel und versorgte sie einmal Jährlich mit Vorräten.
Nur fünf Jahre später lebten nur noch elf von ihnen.
Der Rest war entweder an Krankheiten gestorben oder hatte sich gegenseitig umgebracht...
1738 startete der Bischof von Boston einen weiteren Versuch.
Diesmal sandte er nicht nur Leute sondern auch Vieh sowie Ponies, um die Insel zu besiedeln.
Aber auch dieser Versuch scheiterte, denn das Vieh wurde von Fischern gestohlen.
Die Siedler verließen nach und nach wieder die Insel und überließen die Ponies einfach sich selbst.
Heute streifen ihre verwilderten Nachfahren frei und beinahe ungestört über die mit Gras bewachsenen
Dünen.
Auf der schmalen, wie eine Sichel gebogenen Insel wachsen nicht mal Bäume, die Schatten spenden könnten
und trotzdem haben sich die dort ausgesetzten Ponies irgendwie an die kargen Verhältnisse angepasst und
sind heute sehr widerstandsfähig und robust.
Vor dem Jahr 1960 wurden immer mal wieder Ponies eingefangen und für die Arbeit in den Kohleminen auf
der Kap-Breton-Insel verkauft, bis die Regierung dem Treiben 1961 einen Riegel vorschob und es per
Gesetz verbot, die Ponies auf Sable Island in irgendeiner Weise zu stören.
Man darf sie heute werden einfangen noch füttern.
Sie haben ja eindrucksvoll bewiesen, daß sie für sich selbst sorgen können.
Im Jahr 2014 zählte man noch 552 Exemplare, die sich ihren Lebensraum mit über 300 Vogelarten und einer
großen Seehund- und Robbenpopulation teilen.
Foto: Pony-Hengst auf Sable Island
Paul Gierszewski, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Grafik: Wildpferd-Icon
Nadja von der Hocht
Foto: Zwei grasende Sable Island Ponies im Shubenacadie Wildlife Park
Fralambert, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Foto: Pony-Herde in den mit Gras bewachsenen Dünen von Sable Island
Paul Gierszewski, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Foto: Ponies mit Robben am Strand von Sable Island
Paul Gierszewski, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Foto: Eingefangene Sable Island Ponys auf einer Pferdeauktion in Kanada um 1902
Autor/-in unbekanntUnknown author, Public domain, via Wikimedia Commons