Abaco - Wildpferd

Kurzbeschreibung

Abacos am Strand von Harbour Island Alternativname: Abaco Spanish Colonial Horse, Abaco Island Horse
Art: Warmblut
Typ: Wildpferd (verwildert)
Ursprung: Wildlebend auf den Bahamas und der Dominikanische Republik, gehen zu 99% auf spanische Vorfahren zurück
Zuchtgebiet: keines
Verbreitung: Rasse gilt als ausgestorben
Stockmaß: ca. 150 cm
Gewicht: keine Angaben

Farben: alle Farben, besonders viele Schecken, einige zeigten die seltene Splashed-White-Zeichnung

Einsatzgebiet: Wildpferd

Exterieur: Der Körperbau des Abaco-Wildpferdes lässt eine Verwandschaft mit spansichen Pferderassen vermuten, was durch DNS-Analysen bestätigt wurde.

Kopf: gerade
Hals: kurz
Schulter: steil
Wiederrist: flach
Rumpf: keine Angaben
Rücken: kurz und wenig bemuskelt
Kruppe: keine Angaben
Gliedmaßen: kräftig
Hufe: keine Angaben

Interieur: Rebellischer und unbeugsamer Wildpferdcharakter

Rassebedingte Besonderheiten: Einige der Tiere zeigten die seltene Splashed-White-Zeichnung.

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Zuchtgeschichte:

Der Ursprung der Abaco-Wildpferde war bis 1998 rätselhaft. Man vermutete, daß sie irgendwann mit spanischen Siedlern auf die Inseln kamen und die Nachfahren freigelassener oder entlaufener spanischer Pferde waren.
1998 wurde mittels eines DNA-Testes ermittelt, daß die Pferde bis zu 99% genetisch rein spanischen Blutes waren – und daß höchstwahrscheinlich seit über 250 Jahren kein Fremdblut in die Rasse eingekreuzt wurde. Aufgrund der für Pferde schwierigen Lebensbedingungen auf den Inseln wurden sie von den Einheimischen verehrt und beschützt, doch im Laufe der Jahre gerieten sie immer mehr in Vergessenheit.
Das Überleben der Wildpferde wurde hauptsächlich durch die dichten Kiefernwälder gesichert, die ihnen Schutz und Schatten vor der erbarmungslosen Sonne boten.
In den Sechzigern allerdings beschloss man eine Straße zu bauen, für die der Wald gerodet wurde und die Zahl der Wildpferde verringerte sich dramatisch.
1991 wurde ein kleiner Restbestand der bis dato schon für ausgestorben gehaltenen Wildpferde auf den Ländereien von Lynn und Henry Roberts wiederentdeckt.
Man wurde sich schließlich bewusst, daß diese beinahe reinblütigen Spanier einen extrem hohen Seltenheitswert hatten und sehr wertvoll waren. Freiwillige versuchten den Bestand von ca. 30 Tieren zu sichern, indem man sie in einem Reservat unterbrachte und sie unter Naturschutz stellte. Leider gab es keine staatliche Förderung zum Erhalt der Pferde. Brände und Unwetter ließen den Bestand ständig schrumpfen und so gilt die Rasse heute mit dem Tod der letzten Stute im Jahre 2015 als ausgestorben.



Foto: Abacos am Strand von Harbour Island
Larry Deack, Public domain, via Wikimedia Commons

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