Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS)

Seit der Mensch gezielt Tiere züchtet, verbreiten sich auch die Erbkrankheiten. Denn mit dem ein oder anderen natürlich mutierten Gen, das vielleicht für eine besonders „hübsche“ Fellfarbe zuständig ist und mit deren Tägern man nun bestrebt ist, die Gene an möglichts viele Nachkommen weiter zu vererben schleicht sich oft auch ein äußerst unerwünschter Nebeneffekt ein: der Erbschaden.
Das Warmblood Fragile Foal Syndrome ist nur eines davon. Es hat seinen Namen zum Teil daher, weil es überwiegend bei Warmblütern vorkommt und beschreibt eine erbliche Bindegewebsschwäche. Bei betroffenen Fohlen erkennt man überdehnbare Gelenke und eine viel zu dünne Haut, die dadurch anfällig für Verletzungen ist. Diese Krankheit ist nicht heilbar und Fohlen mit diesem Syndrom werden gleich nach der Geburt eingeschläfert.
Um dieses Drama zu vermeiden, sollten Züchter vor der Verpaarung ihre Zuchttiere, mit denen sie Nachkommen planen, testen lassen. Speziell für das WFFS ist seit 2013 ein Gentest verfügbar, wofür das Labor lediglich eine Blutprobe oder ein paar ausgezupfte Fellhaare mit Haarwurzel benötigt.
Mit einem Pferd, das dieses schadhafte Gen trägt, sollte tunlichst nicht weiter gezüchtet werden. Das Zusammenspiel der Gene in so einem komplexen Körper wie dem des Pferdes mag verwirrend sein, trotzdem halten sich die Gene bei der Vererbung an ganz einfache Spielregeln:
Ist ein gesundes Pferd Träger des Gens, hat es von einem seiner Elterntiere dieses Gen vererbt bekommen und kann es selbst an seine Nachkommen weiter geben. Die Tiere bei denen nur ein Elternteil betroffen ist, sind selbst gesund, vererben das mutierte Gen aber weiter. Verpaart man nun unwissentlich zwei gesunde Tiere miteinander, die beide Träger des Gens sind, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass das Fohlen das „böse“ Gen gleich zweimal abbekommt, weswegen es an dem Syndrom erkranken wird und nicht lebensfähig sein wird.
Pferdezüchter tragen daher eine enorm große Verantwortung, wenn es darum geht, nicht bloß „schöne“ sondern vor allem gesunde Nachkommen zu produzieren und sollten stetz bestrebt sein, ihren Teil im Kampf gegen Erbschäden bei Pferden beizutragen.

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